Fachhochschule Osnabrück
Neubau Fachhochschule Osnabrück/Lingen in den Hallen I+II des ehemaligen Eisenbahnausbesserungswerks Lingen im Passivhausstandard.

Der Ort |
Die Räumlichkeiten der Fachhochschule sollen in denkmalgeschützten Eisenbahnhallen entstehen. Das imposante Erscheinungsbild der Lokomotiven-Hallen des Ausbesserungswerks Lingen ist geprägt von ihrer feingliedrigen und lichten Stahl-Glaskonstruktion. Durch die spezifische Stützen- und Kranbahnanordnung entsteht der Eindruck einer räumlich differenzierten dreischiffigen Kathedrale.

Der Entwurf |
Die neuen Gebäude der Fachhochschule sind unter Respektierung der Konstruktionsstruktur sensibel im Hallengefüge positioniert. Losgelöst von der Hallenaußenhülle, entsprechen sie dem Prinzip „Haus im Haus“ innerhalb des historischen Gebäudes. Großzügige Zugänge in den historischen Toreinfahrten der nördlichen und südlichen Hallengiebel erschließen die Hochschule gleichwertig aus Richtung der Rampenanlage und dem südlichen Parkplatz.

Der Raumeindruck in Halle 2 mit Oberlicht, den Kranbahnen und Aussteifungsportalen bleibt ganzheitlich erhalten. Eine Sequenz von Baukörpern im Wechsel mit Licht- und Luftatrien reihen sich im mittleren Hallenteil auf und bilden im Hallenzentrum das Theaterforum. In Verlängerung der Reihe durchdringen Kopfbauten die Hallengiebel, signalisieren die neue Hallennutzung als Adresse der Fachhochschule. Entlang der neuen Hochschul-Mall, die zentral alle Institutsgebäude und Einrichtungen erschließt, sind die ehemaligen Werksfunktionen ablesbar. Die eingeschobenen Ebenen, Galerien und Verbindungsstege repräsentieren zukünftig den vitalen Hochschulbetrieb an Stelle der ehemaligen Werksatmosphäre. Die zurückhaltende, ruhig und klar strukturierte „neue Architektur“ ermöglicht die zeitgemäße Anforderung der Hochschule an die Flexibilität der Funktionsabläufe.

So erfährt der historische Ort eine Reaktivierung in moderner Form.